Lumbini, der Geburtsort von Buddha

Ein wachsender Pilgerstrom

Von 1989 bis 1992 lebten wir für drei Jahre im Hügelgebiet von Palpa, einem Distrikt der Lumbini Zone von Nepal, wo ich in einem integrierten Entwicklungsprojekt tätig war. Diese Zeit bedeutete eine wundersame Fügung, da meine Frau Elisabet bereits für ihre Masterarbeit in der Ethnologie ein Jahr in Nepal verbracht hatte und mir Nepal ebenfalls von verschiedenen früheren Reisen her bekannt war. Für unseren Sohn Jonas war es allerdings im Vorschulalter eine neuartige Lebenserfahrung. Im Hauptort Tansen machte er Freundschaft mit den Nachbarskindern, lernte ihre Spiele kennen und ging bald in den einheimischen Kindergarten – eingebettet in eine fremde Kultur und Sprache, welche bald zur eigenen werden sollte.

Von Tansen war Lumbini in etwa eineinhalb Stunden erreichbar. Zu diesem bedeutsamen Ort, an welchem um 624 v. Chr. der zukünftige Buddha als Prinz Siddhartha Gautama geboren wurde, kamen damals nur wenigen Pilger und Touristen. Hier stand der unscheinbare Maya Devi Tempel mit einem Steinrelief der Geburtsszene. Daneben wuchs ein uralter, Schatten spendender Bodhi Baum. Zudem fanden die Besucher antike Mauerreste von Gebäuden, den Teich, in welchem Maya Devi vor der Geburt gebadet hatte, eine Säule des Kaisers Asoka, sowie einen nepalesischen Tempel. Rund herum lagen fruchtbare Felder und vereinzelt kleine Dörfer. Dieser verschlafene Zustand steht in einem grossen Kontrast zum «Sacred Garden» (Heiligen Garten) und zur «Monastic Zone» (Klosterbereich), welche in den letzten Jahrzehnten nach dem Masterplan des japanischen Architekten Tange entstanden sind und jährlich eine wachsende Anzahl von Besuchern anziehen. Waren es im Jahre 1991 noch 12’016 ausländische Pilger und Touristen, waren es vor dem Ausbruch der Corona Pandemie 2019 bereits 174’015. Zusammen mit den indischen (206’171) und nepalesischen Besuchern (1’178’140) kamen 2019 insgesamt über 1.5 Millionen Besucher zum verehrten Pilgerort (Zahlen: Statistik des Lumbini Development Trust).

Es gibt vor allem zwei Dinge, auf welche die nepalesische Bevölkerung besonders stolz ist: der höchste Berg der Welt, als Sagarmatha oder international als Mount Everest bekannt, und der Geburtsort von Buddha in Lumbini. Obwohl nur etwa neun Prozent der nepalesischen Bevölkerung buddhistisch sind, wird Buddha von den meisten Nepalesen – unabhängig von Kaste und Ethnie – als «Nepali» mit der weltweit grössten Ausstrahlung verehrt. Oft sind Stickers mit Slogans wie «Buddha was Born in Nepal» auf Autos oder sonst wo zu sehen. Diese Aussage ist nicht nur eine Angelegenheit des nationalen Stolzes, sondern auch der Tatsache geschuldet, dass viele Ausländer irrtümlich glauben, dass Buddha in Indien geboren wurde.

Werbebotschaft für Buddha mit nationaler Flagge

Die wundersame Geburt im Salbaum Hain

Vor bald 2’650 Jahren begab sich die hochschwangere Königin Maya Devi, der Tradition der Shakyas folgend, zum Gebären auf den Weg zu ihrem Elternhaus. Unterwegs setzten jedoch die Wehen ein und sie gebar Prinz Siddharta Gautama, den zukünftigen Buddha, im Stehen unter einem Salbaum.

Von den verschiedenen Texten, welche die wundersame Geburtsszene beschreiben, sei die betreffende Stelle aus der Nidāna-Kathā zitiert:

There is a pleasure-grove of sāl-trees … called the Lumbini grove. The Queen beholding it was filled with the desire of besporting herself in the sāl-tree grove; and the attendants carrying the Queen, entered the wood. When she came to the monarch sāl-tree of the glade, she wanted to take hold of its branch, and the branch bending down, like a reed heated by steam, approached within reach of her hand. Stretching out her hand, she took hold of the branch, and then karma-born winds shook her. Standing, and holding the branch of the sāl-tree, she delivered. That very moment, the four pure-minded Mahābrahmās came there, bringing a golden net; and receiving the future Buddha on that net, they placed him before his mother, saying: “Be joyful, O Lady! A mighty son is born to thee!”

Men and devas, offering him sweet-smelling garlands, said: “O great man, there is no other like thee, how then a greater?” Searching the 10 directions and finding no one like himself, he took seven strides, saying: “This is the best direction.” … Then, stopping at the seventh step, he sent forth his noble voice and shouted the shout of victory, beginning with: “I am the chief of the world.”

Zitiert nach: The Sacred Garden of Lumbini. (2019, 23-24). UNESCO

Mayadevi bei der Geburt Buddhas unter dem Salbaum (rechts) und Prinz Siddharta Gautama, sieben Schritte in alle vier Himmelsrichtungen nehmend (links)

Lumbini wurde neben Bodhgaya, dem Ort von Buddhas Erleuchtung, dem Tierpark zu Sarnath, wo er zum ersten Mal das Rad der Lehre in Bewegung setzte, und Kushinagar, wo er seine letzte Ruhestätte fand, zu einem der vier meist verehrten Pilgerorte des Buddhismus. Die Besucher dieser Orte folgen damit den Spuren des historischen Buddha, wobei eine eindrückliche Rundreise zustande kommt.

Die Geschichte der frühen Pilger

Im Laufe der Zeit machte Lumbini als Pilgerort verschiedene Phasen durch:

Es war kein geringerer als Kaiser Ashoka (268 – 232 v. Chr.) der indischen Maurya Dynastie, welcher ausgehend vom nordostindischen Reich Magadha durch seine Eroberungen ein Grossreich errichtete, welches erstmals, ausser dem Süden, ganz Indien und weitere Gebiete umfasste. Ashoka scheint nach den vielen verlustreichen und blutigen Kriegen in eine Sinnkrise gestürzt zu sein, was ihn veranlasste zum friedfertigen Buddhismus zu konvertieren. Als Laienanhänger widmete er sich darauf hauptsächlich der Friedensförderung und dem sozialen Wohlergehen seiner Untertanen. Zur Propagierung der wichtigsten auf dem Buddhismus beruhenden Werte und zum örtlichen Markieren von besonderen Ereignissen liess er im ganzen Reich Fels- und Säulenedikte anfertigen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass er auch in Lumbini eine Säule aufstellen liess, auf welcher der Geburtsort von Buddha beglaubigt wurde.

Nach der Ausbreitung des Buddhismus nach China und Japan sind einige frühe Pilger aus diesen Ländern ins Kerngebiet des Buddhismus gereist. Ihre Reiseberichte schildern die Verhältnisse und Zustände, welche sie an den vier wichtigsten Pilgerorten und weiteren Stätten von Buddhas Wirken vorfanden. Gemäss dem UNESCO Bericht (2019) besuchten diese Pilger zwischen 350 und 764 n.Chr. auch Lumbini. Von den fünf Pilgern, welche im UNESCO Bericht erwähnt werden (2019, 39 – 44), ist unter anderem zu erfahren, dass das Reich der Shakyas in diesem Zeitraum von einem drastischen Zerfall betroffen war. Faxian, welcher zu Beginn des 5. Jahrhunderts kam, vermittelt ein kurzes aber prägnantes Bild der damaligen Situation:

In the whole city (Kapilavastu) there is neither king nor population (left) and there are many mounds (of debris?) and much destruction. Only (a few) monks and ten families are living there. Where once stood the palace of King Suddhodana (the father of Prince Gautama Siddharta, the future Buddha) a statue of the prince’s mother was erected (showing her) at the time when the prince, riding on a white elephant, entered her womb.

… to the east of the city there is a royal park. The park is called Lumbini (Lunmin). (There) the wife (of the king) took a bath in a pond, left the pond from the north side, took twenty steps forward, grasped a tree with her hand and, (turning) to the east, delivered the prince. The prince came down to the earth and took seven steps. The two nāga kings bathed the prince. On the spot where (his) body was washed, a well was built, and from the above-mentioned pond in which (the prince’s mother) bathed, the monks still drink today.

The kingdom of Kapilavastu is barren and empty, the population is low, (and) on the roads one (has reason) to fear white elephants (and) lions. It is not easy to travel there.

Einige Jahrhunderte später, zu Beginn des 14. Jahrhunderts, hat sich Prinz Ripu Malla aus der Nagaraja Dynastie von Westnepal als Pilger verewigt, indem er eine Inschrift auf der Ashoka Säule hinterlassen hat. Er war der letzte bekannte Pilger, bevor Lumbini von der Welt vergessen und von einer üppigen Vegetation überwuchert wurde.  

Die Wiederentdeckung von 1896 und weitere Entwicklungen

Die buddhistische Lehre wurde während der Moghul Herrschaft (1526 – 1858) auf dem indischen Subkontinent völlig verdrängt. Neben vielen anderen buddhistischen Stätten ging auch der heilige Geburtsort Lumbini vergessen und sollte erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wieder zum Leben erwachen. Es war Khadga Shumsher (1861 – 1921), ein Adeliger der Rana Dynastie und Gouverneur des Palpa Distrikts, welcher von einer überwachsenen, teilweise vergrabenen Säule in Lumbinis hörte, welche er folglich selbst aufsuchte und 1896 ausgraben liess. Das wird vom deutschen Archäologen Dr. Anton Führer (1853 – 1930) bezeugt, welcher dazu kam, als die letzten Reste der Säule von Erde befreit wurden. Die Inschrift auf der Säule machte klar, dass es sich um die Lumbini Säule von Kaiser Ashoka handelte. 

Die Wiederentdeckung war der Beginn einer neuen Entwicklungsepoche, welche von David P. Jackson auf hervorragende und lebendige Weise zusammengefasst und in seinem Beitrag «Several Episodes in the Recent History of Lumbini» beschrieben wurde (2013, 295-314). Die in diesem Unterkapitel erwähnten Ereignisse sind dieser Publikation entnommen worden.

Ein interessanter Besuch war derjenige des deutschen Indologen Ernst Waldschmidt. Er berichtete vor der Isoliertheit Nepals, welches Ausländern die Einreise verweigerte, und der schwierigen Erreichbarkeit von Lumbini:

When (I) first visited this Bethlehem of the Buddhists, in 1933, Nepal was … cut off from the outside world. The frontiers of the Terai were not, however, closely guarded. With the help of some Buddhists, I was able to go secretly on foot across what seemed an almost impassable area of borderland, and then to penetrate some six miles into Nepalese territory along narrow paths that led ultimately to the Lumbini Grove, where the pilgrim was politely halted. I was, however, allowed time to visit this holy place, which was then isolated from the outer world. Near the column were a few abandoned excavations … Behind, and in the shadow of some old trees, lay a small shrine, crudely constructed from the debris of ruined buildings, but newly whitewashed and well kept (2019, 296-297).

Bis 1952, als der bekannte Forscher und Orientalist Guiseppe Tucci (1894 – 1984) Lumbini besuchte, schien keine bemerkenswerte Entwicklung stattgefunden zu haben, wenn man davon absieht, dass die Landschaft etwas von ihrer Ursprünglichkeit verloren hatte. In den Worten von Tucci (2019, 299) schimmert etwas Ernüchterung durch:

There is nothing there now. The ruins run underground, wrinkling the surface of the fields. On this melancholy of plain there is only a white modern temple. An old sculpture inside it (that) represents the miraculous birth of Siddhartha indifferently accepts the formal offerings of a Brahman, who makes it twice daily with the listlessness of long habit.

Während der Herrschaft der Rana Premierminister, welche das Königreich über hundert Jahre mit eiserner Hand regierten, lebten die Könige Nepals ein Schattendasein und spielten von repräsentativen Pflichten abgesehen eine geringe politische Rolle. In der Revolution von 1951 wurden die Ranas gestürzt und König Tribhuvan (1906 – 1955) konnte die Shah Dynastie wieder an die Macht bringen. Dies änderte auch die Beziehung der Regierung zu den Buddhisten, vor allem zu den Anhängern des Theravada Buddhismus, welche unter den Ranas unterdrückt waren. Unter König Tribhuvan kehrten die wichtigsten Theravada Vertreter aus dem Exil in Indien, Sri Lanka oder Myanmar nach Nepal zurück, wo sie sich nun frei entfalten konnten. Diese tolerante Politik setzte sich auch unter König Mahendra (1920 – 1972) fort, der auf den Thron kam, nachdem sein Vater 1955 im Kantonsspital Zürich verstorben war.

Zu Beginn von König Mahendras Regierung war Lumbini immer noch ein winziger Dorfflecken im isolierten, tiefliegenden Terai Gürtel. Unter König Mahendra sollte sich aber einiges ändern, da er vor dem anstehenden 2’500 Jahr Jubiläum von Buddhas Hinschied und der damit verbundenen «Fourth World Buddhist Conference of the World Buddhist Fellowship of Buddhists» (1956) in Kathmandu die Infrastruktur verbessern und den Ort in einen Park verwandeln wollte. Denn es war vorgesehen, dass nach der Konferenz alle Delegierten von 43 Ländern Lumbini besuchen sollten, was auch tatsächlich geschah. Zu diesem Anlass wurden ein buddhistischer Tempel, ein Guest House und eine Brücke gebaut. Zudem wurde die Umgebung verschönert und eine Strasse gebaut, um den Ort mit den näheren indischen Städten zu verbinden.   

Ebenso wichtig wie die Verbesserung der Infrastruktur war die Schenkung von ansehnlichen 25 Bigha Land (1 Bigha ist rund 6’772 Quadratmeter) an die Dharmodaya Sabha von Newar Theravada Buddhisten. Es wurde ihnen zudem die Verantwortung für den Mayadevi Tempel, die Ashoka Säule, den heiligen Teich, den Theravada Tempel und das Guest House übergegeben. Damit ging die Führung für die weitere Entwicklung weitgehend von der Regierung an die Dharmodaya Sabha über, was für die Umsetzung der geplanten Aktivitäten förderlich war.

Eine führende Persönlichkeit in der Entwicklung von Lumbina war Bhikkhu Aniruddha Mahatera (1915 – 2003). Er wurde 1915 in eine Newari Handelsfamilie in Kathmandu geboren und hatte nach dem frühen Tod seiner Mutter schon als Kind die Gelegenheit, mit seinem Vater auf Handelsreisen nach Tibet und Indien mitgenommen zu werden. Der Förderung seines Vaters verdankte er bereits als Jugendlicher ein tieferes Verständnis des Buddhismus. Während seiner Ausbildung in Calcutta, Sri Lanka und Kushinagar lernte er unter verschiedenen namhaften Lehrern auch Singhalesisch, Pali, Sanskrit und Englisch. Anschliessend wurde er mit zwanzig Jahren für weitere buddhistische Studien nach Burma geschickt. Mit 21 Jahren erhielt er die Mönchsordination in Moulmein, wo er für zehn Jahre Burmesische und Pali Texte studierte. Darauf war er einige Zeit von Dorf zu Dorf unterwegs, um den Japanischen Truppen im zweiten Weltkrieg auszuweichen. Schliesslich kehrte er 1946 nach Nepal zurück, wo er dank seinem Wissen und seinen Sprachkenntnissen für zwei Jahre der Herausgeber von Dharmodaya wurde, der ersten Buddhistischen Zeitschrift in Nepal. Danach widmete er seien ganze Zeit der Entwicklung von Lumbini.

Als 1967 der burmesische UN Generalsekretär U Thant auf einer Pilgerreise Lumbini besuchte, konnte sich der Ehrwürdige Aniruddha mit ihm direkt auf Burmesisch unterhalten. U Thant konnte sich vor Ort überzeugen lassen, dass der immer noch vernachlässigte Pilgerort einer weiteren Entwicklung bedurfte. Es darf angenommen werden, dass bei seiner Begegnung mit dem Ehrwürdigen Aniruddha das geistige Fundament für den Entwurf des Lumbini Entwicklungsplans gelegt wurde. Der Ehrwürduge Aniruddha blieb insgesamt 46 Jahre in Lumbini und war in dieser Zeit der Vorsteher des nepalesischen Tempels, der mit Regierungsmitteln gebaut worden war. 1991 schliesslich kehrte er nach Kathmandu zürück, wo er zum Abt des Ananda Kuti Vihara in Swayambhu wurde.

Der internationale Einfluss

U Thant war nicht nur als Generalsekretär der UNO, sondern vor allem auch als buddhistischer Pilger vom Geburtsort Buddhas tief beindruckt und ersuchte König Mahendra Lumbini als internationalen Pilger- und Touristenort zu entwickeln. Unter dem Einfluss von U Thant beauftragte das UNDP 1972 den japanischen Architekten Prof. Kenzo Tange, einen systematischen Entwicklungsplan zu entwerfen, welcher schliesslich 1978 von der nepalesischen Regierung bewilligt wurde.

Der “Lumbini Master Plan” von Prof. Kenzo Tange

Wie auf dem Kenzo Tange Master Plan (KTMP) ersichtlich ist, gibt es vier verschiedene Zonen, welche alle je eine Quadratmeile gross sind: der Heilige Garten (Sacred Garden), die östliche und die westliche Klosterzone (East and West Monastic Zone) und das neue Lumbini Village (New Lumbini Village). Mit der Durchführung des Plans wurde 1985 von der Regierung der eigens dafür geschaffene Lumbini Development Trust (LDT) beauftragt, welcher mehrheitlich aus Regierungsvertretern besteht (und dem Ministry of Culture, Tourism & Civil Aviation unterstellt ist).

1997 wurde Lumbini von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt, was dem Ort in Nepal und international eine Sonderstellung eintrug. Das hatte zur Folge, dass die UNESCO vermehrt die Weiterentwicklung und Finananzierung des KTMP vorantrieb. Da der Buddhismus in den letzten Jahrzehnten weltweit eine grössere Bedeutung gewonnen hat und die Bevölkerung in eingen Ländern Asiens traditionellerweise buddhistisch ist, war diese Anerkennung mit ein Grund dafür, dass Mittel in grösserem Umfang von diesen Gemeinschaften und Ländern in die weitere Umsetzung des KTMP flossen.

Als Teil des Master Plan bekamen grössere buddhistische Institutionen und Länder eine Parzelle zugewiesen, um darauf ein Kloster oder einen Tempel zu bauen. Der heutige Besucher ist überrascht, welche Vielfalt an architektonischen Stilen und künstlerischer Ausgestaltung diese Bauten aufweisen. Der Ansatz einen Weg zu gehen, welcher sowohl die konzeptionellen Vorgaben des KTMP als auch der Eigenverantwortung und Gestaltungsfreiheit der verschiedenen buddhistischen Institutionen berücksichtigt, hat zu einem einmaligen Resultat und einem stetig wachsenden Besucherandrang geführt. Auch wenn es Kritiker gibt, welche die Langsamkeit der Entwicklung beanstanden, sollte nicht vergessen werden, dass Nepal in den letzten 45 Jahren seit der Formulierung des Master Plans durch verschieden politische Auseinandersetzungen erschüttert wurde und seinen Weg in die Demokratie erst finden musste, was die Durchführung von Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten im ganzen Land behindert hat.

In der Klosterzone gibt es 39 Grundstücke, welche für Theravada und Mahayana Klöster zur Verfügung stehen. Davon sind 32 bereits bebaut worden. Diese Klöster sind für die Pilger der betreffenden Länder jeweils eine Anlaufstelle und bieten ihnen eine praktische und spirituelle Orientierungshilfe, während sie den anderen Pilgern einen interessanten Einblick in die Vielfalt der buddhistischen Traditionen bieten.